Spannung pur im Ostseederby

Die nächste Chance, dem Einzug in die Pre – Playoffs näher zu kommen, bot sich den Rostock Piranhas am Freitag Abend. Der Gegner – die Hannover Scorpions – musste um einen Sieg kämpfen, um der Relegationsrunde zu entgehen. Einige Anhänger der Rostocker und Vereinspräsident Mike Specht nebst Vizepräsident Christian Trems hatten sich ebenfalls in der Eishalle in Langenhagen eingefunden, um das Team zu unterstützen. Der verletzte Torhüter Dustin Haloschan war ebenfalls vor Ort.
In den ersten Minuten des Spiels tasteten beide Teams den Gegner ab. Leider machte schon in der dritten Minute unsere Nummer 22 Bekanntschaft mit der Strafbank. Bis zur 17. Minute ergaben sich einige gute Torchancen für die Piranhas. Allerdings musste Peter Szabo wegen Spielverzögerung in der 16. Minute pausieren. Die Scorpions konnten ihr Powerplay für den Führungstreffer nutzen. Ein eigenes Powerplay ab der 18. Minute ließen die Piranhas ungenutzt. Im Gegenteil: nach einem Puckverlust vor dem gegnerischen Tor, schnappte sich ein Hannoveraner den Puck, lief mit zwei Mitspielern unaufhaltsam Richtung Rostocker Tor und Klemens Kohlstrunk hatte keine Chance in dieser 3 zu 1 Situation. Treffer für Hannover nur wenige Sekunden vor der Pause.
Das zweite Drittel begannen die Piranhas in Überzahl. Allein in den ersten drei Minuten gewannen sie drei Bullies vor dem Tor der Gastgeber. Einen Konter dieser konnte Kevin Piehler stören, erkämpft den Puck, passt zu Michal Bezouska und dieser erzielt den Anschlusstreffer. Danach musste Niko Stark im Rostocker Tor sein Können öfter unter Beweis stellen. Erneut in Unterzahl stellen die Hausherren den alten Abstand wieder her.
Natürlich wurde es im letzten Drittel nicht einfacher für die Piranhas. Das Spiel wurde noch um einiges intensiver. Beide Teams lieferten sich einen harten Kampf um Torchancen. In der 43. Minute konnte Peter Szabo auf Zuspiel von Moritz Schug auf 3:2 verkürzen. Aus allen Positionen beschossen sie weiter das Tor der Scorpions. Diese zeigten aber mehr Geschick und Treffsicherheit und trafen in der 53. Minute zum 4:2. Dieses Tor brachte ihnen dann auch den Sieg, denn das bis dahin nicht wirklich konzentrierte Spiel der Piranhas wurde immer fahriger. Eine Auszeit durch Trainer Kenneth Latta für das Rostocker Team war die logische Konsequenz. Das Herausnehmen des Rostocker Goalies gab dann nur den Scorpions die Chance, auf 5:2 zu erhöhen.
In der anschließenden Pressekonferenz nannte Trainer Ken Latta als Ursache für die Niederlage, zu häufige Fehler in entscheidenden Situationen. Man sei „ den Gastgebern immer nur hinterher gelaufen“. Er drückte sein Bedauern darüber aus, damit schon die dritte Chance vertan zu haben, den Einzug in die Pre - Playoffs zu sichern.
Die nächste Chance bot sich dann am Sonntag beim Ostseederby in Timmendorf. Derbys haben immer einen besonderen Reiz und dies zeigte sich auch an diesem Abend. Knapp 200 Rostocker Fans machten sich auf den Weg und so war die Stimmung schon vor Spielbeginn sehr emotionsgeladen und eines Derbys würdig. Die Halle war mit über 1000 Zuschauern gut gefüllt. Für die Timmendorfer ein besonderer Abend; da man im Verlauf des Spiels das Ergebnis des Bürgerentscheids zur Erhaltung der Eishalle erwartete. Aus diesem Anlass liefen die Gastgeber in einem speziellen „ Rettet die Halle „ – Trikot auf. Emotionsgeladen ging es auch auf dem Eis zu. Gleich in der ersten Minute bot sich die erste Torchance für die Piranhas. Leider scheiterte Michal Bezouska am Goalie des Gegners. Ab der dritten Minute nach einem Foul an Constantin Koopmann die Piranhas in der Überzahl – leider ohne Torgefährlichkeit. In der 6. Minute nutzten die Gastgeber eine Schwäche in der Rostocker Verteidigung für den Führungstreffer. Das Tor war der Weckruf für die Piranhas, ihre Anstrengungen zu intensivieren. Immer wieder brachten sie den Puck gefährlich vor das Tor der Beach Boys. Allerdings agierte die Abwehr der Gastgeber sehr gut und diese nutzten ihrerseits jede Chance auf einen Konter.
Auch zu Beginn des zweiten Drittels schienen die Rostocker Spieler nicht so richtig in Tritt zu kommen. Das Agieren einiger Spieler ließ eine gewisse Zielstrebigkeit zu missen. Dies ließ auch die Stimmung bei den Rostocker Fans „ erlahmen“. Diese jubelten dann erlöst in der 33. Minute. Michal Bezouska übernimmt bei Unterzahl für Rostock den Puck, läuft durch die gegnerischen Reihen und trifft zum 1:1. Leider verliert unsere zweite Reihe nur zwei Minuten später die Kontrolle über den Puck und ermöglicht den Gastgebern die erneute Führung. Bemängeln muss man in diesem Drittel auch das mangelnde Zusammenspiel der Piranhas. Viel zu oft stehen Spieler ohne Anspielpartner vor dem gegnerischen Tor. Die Timmendorfer wissen ihrerseits genau, wer der torgefährlichste Stürmer in den Reihen der Gäste ist und „ stellen ihn kalt“.
Zu Beginn des letzten Drittels: Powerplay für die Piranhas – Dennis Dörner schießt von der blauen Linie, Peter Szabo nimmt Pass an und trifft zum 2:2. Allerdings gehen die Gastgeber nur kurze Zeit später wieder in Führung. Dennis Dörner musste in dieser Phase wegen einer Verletzung am Fuß sein Spiel vorzeitig beenden. Die nächsten acht Minuten verliefen ohne echte Torchancen für beide Teams. Erst in der 54. Minute konnte Michal Bezouska ( Zuspiel Daniel Kunce, Peter Szabo ) erneut ausgleichen. Jetzt wurde es auf den Rängen wieder lauter und auf dem Eis emotionaler. Eine Auseinandersetzung deutete sich schon die ganze Zeit an. Leider förderte die inkonsequente und in einigen Situationen fragwürdige Spielleitung des Schiedsrichtergespanns diese Eskalation. Jannik Striepeke und der Timmendorfer Jesper Delfs lieferten sich einen Faustkampf und wurden folgerichtig mit einer Disziplinarstrafe auf die Bank geschickt. Die letzten Minuten brachte keine Entscheidung und das Spiel wurde in der Verlängerung fortgesetzt. Hier ergab sich eine Riesenchance für die Rostocker. Kevin Piehler wurde mit einem Foul an seinem Durchmarsch auf das gegnerische Tor gestoppt und bekam folgerichtig ein Penalty. Leider konnte er sich gegen einen an diesem Abend sehr gut aufgelegten Timmendorfer Goalie nicht durchsetzen. Die Gastgeber ihrerseits nutzten ein Powerplay nicht. Zwei weitere sehr gute Chancen für Peter Szabo, schoss daneben, und Michal Bezouska, traf den Torwart, brachten keine Entscheidung. Das nun folgende Penaltyschießen strapazierte die Nerven der Zuschauer bis auf das Äußerste. Ganze fünf Mal traten Spieler der Teams an. Erfolgreich für die Rostocker war als erster Daniel Kunce. Nach der ersten Runde stand es 1:1. Beide Schützen der nächsten Runde trafen nicht und dann war es Michal Bezouska, der den Siegtreffer erzielte. Der Jubel auf den Rängen war groß. Die Timmendorfer feierten den für sie positiv verlaufenen Bürgerentscheid und die Rostocker noch minutenlang mit ihrer Mannschaft den Sieg. In der Pressekonferenz lobte Kenneth Latta ein gut eingestelltes Team der Beach Boys und zeigte sich erfreut über den Punktgewinn, kritisierte aber die verpassten Torchancen. Der Timmendorfer Trainer Dave Rich wünscht dem Team der Piranhas noch viel Erfolg und zeigte sich sichtlich gerührt ob des positiven Ergebnisses der Bürgerbefragung.
Für das Team der Rostock Piranhas und dessen Anhänger bleibt es weiter spannend. Jetzt wird das letzte Spielwochenende der Qualifikationsrunde entscheidend für die Teilnahme an den Pre – Playoffs sein.

Susann Ackermann
REC Pressesprecherin

 

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