Die Eishockey-Saison beginnt: „Wir können in der Oberliga Nord jeden Gegner schlagen“

Zur am Freitag beginnenden Meisterschaft befragte NNN-Mitarbeiter Arne Taron den Trainer der Rostock Piranhas, Niels Garbe.

Wie bewerten Sie nach einer mehr als nur ereignisreichen Vorbereitung die sportliche und organisatorische Komponente?

Noch mal großen Dank an die Verantwortlichen des Vereins. Dass sie so schnell und flexibel auf die Situation mit unserer Eishalle reagiert, Eiszeiten in und den Pendelverkehr nach Hamburg organisiert haben, war schon echt toll. So konnten wir eine insgesamt noch gute Vorbereitung absolvieren. Ich denke, dass uns das als Mannschaft auch schneller zusammenwachsen ließ. Gerade auch der Nord-Ost-Pokal gegen DEL2-Teams war für uns eine großartige Sache. Normalerweise spielt die DEL 2 schon, wenn die Oberliga in der Vorbereitung ist, und solche Duelle wären terminlich gar nicht möglich. Es war uns eine Ehre und sportlich total reizvoll, gegen diese Mannschaften zu spielen.

Wie zufrieden sind Sie mit den Auftritten Ihres Teams in der Vorbereitung, und welche Schlüsse kann man daraus für die Oberliga-Saison ziehen?

Erst einmal ist und bleibt es Vorbereitung. Daraus Schlüsse für die Oberliga zu ziehen ist nicht wirklich möglich. Fest steht für mich, dass wir eine gute und homogene Mannschaft beisammen haben und dass wir in der Oberliga jeden schlagen können. In den Spielen gegen die DEL2-Teams hielten wir gut mit und erzielten entsprechende Ergebnisse. Wir zeigten offensiv geprägtes Eishockey. Wir gehen aus der Vorbereitung mit einem guten Gefühl heraus.

Sie als neuer Trainer, dazu neben 14 Abgängen 19 Neuzugänge (inklusive der Förderlizenz-Spieler aus Weißwasser) – das kann man schon eine Komplett-Erneuerung nennen…

In der Tat – das ist schon ein Umbruch. Bis auf fünf, sechs Führungsspieler haben wir praktisch eine komplett neue Mannschaft. Für die Kürze der Zeit und in Anbetracht der Probleme mit Eishalle und Corona fanden wir schon extrem gut zueinander. Die Stimmung auf dem Eis ist sehr positiv. Mit Josh Rabbani und Werner Hartmann hatten wir ja auch noch zwei recht kurzfristige und ungeplante Abgänge, aber ich denke, auch das konnten wir ganz gut kompensieren.

Wo gibt es gegebenenfalls noch Defizite?

Wie gesagt, die Mannschaft ist schnell und schon erstaunlich gut zusammengewachsen. Es macht Spaß, mit diesem Team zusammenzuarbeiten. Von Defiziten will ich gar nicht sprechen. Es gibt immer etwas zu verbessern. Unser Überzahlspiel klappte auch schon recht gut, selbst gegen DEL2-Teams erzielten wir da Tore. Ich hoffe, dass wir weitgehend verletzungsfrei bleiben. Wir schauen positiv auf die Saison.

Erstmals kooperieren die Piranhas mit einem Verein. Acht Spieler der Lausitzer Füchse Weißwasser haben eine Förderlizenz für den REC. Wie läuft diese Zusammenarbeit?

Nach leichten Startschwierigkeiten funktioniert es ganz gut. Beim Spiel in Crimmitschau hatten wir eine komplette Reihe aus Weißwasser dabei, ansonsten waren fast immer zumindest zwei Spieler dabei, die auch wie angedacht unter der Woche bei uns mittrainierten. Ich rechne damit das, dass es auch dabei bleibt. So eine Kooperation kann und soll für beide Seiten eine gute Sache sein. Bei uns bekommen die jungen Talente wertvolle Spielpraxis.

Am Freitag geht es nun in Herford los – was erwarten Sie da für ein Spiel?

Herford ist ein motivierter Aufsteiger, der sich auch mit einigen erfahrenen Akteuren wie Björn Bombis (u. a. zweimal Meister der 2. Bundesliga bzw. DEL 2 – d. Red.) verstärkt hat. Sie werden eine starke erste, vielleicht auch eine starke zweite Reihe haben. Natürlich wollen wir gerne mit einem Erfolgserlebnis starten. Dafür müssen wir unser Spiel durchsetzen und auch den nötigen Kampfgeist zeigen, dann wird es auch klappen.

Wie sieht es personell für den Auftakt aus?

Sean Morgan, der sich im Spiel gegen die Lausitzer Füchse leicht verletzte, wird dieses Wochenende als Vorsichtsmaßnahme noch pausieren. Aus Weißwasser werden uns wohl Verteidiger Moritz Raab und Stürmer Luis Müller verstärken.

Auch das erste Heimspiel am Freitag in einer Woche gegen die Hannover Scorpions findet vor leeren Rängen statt. Wie gehen Sie mit Ihrem Team damit um?

Die Heimspiele gegen Crimmitschau und Weißwasser vor Publikum haben uns schon enorm viel Spaß gemacht, aber wir müssen alle mit der Situation umgehen. Ich hoffe natürlich, dass es irgendwann wieder möglich ist, Normalität herzustellen. Aber so geht es ja uns allen. Wir müssen und werden da jetzt durch.

Welche Ziele geben Sie für die Serie 2020/21 heraus?

Ziel ist und bleibt ganz klar die direkte Qualifikation für die Play-offs.

Mit dem spielenden Co-Trainer Chris Stanley haben Sie einen alten Bekannten an Ihrer Seite. Wie läuft die Zusammenarbeit mit ihm?

Wir kennen uns ja schon seit einiger Zeit und haben in ähnlicher Form bereits in Lindau zusammengearbeitet. Es klappt sehr gut und effektiv. Für einen noch recht jungen Trainer wie mich ist es perfekt, einen so erfahrenen und hochklassigen Spieler wie Chris als Co-Trainer zu haben.

Autor: Arne  Taron / NNN-Redaktion

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