Wie angekündigt haben sich die Raubfische mit einem weiteren Stürmer verstärkt. Der 29-Jährige rückt damit als zwölfter Angreifer in den Kader.
Zuletzt spielte Max Schaludek bei den Leipzig Icefighters, bei denen er in zwölf Partien nie richtig heiß lief und lediglich fünf Assists sammelte. Ganz anders fällt seine Bilanz bei den Hamburg Crocodiles aus, für die er bis zum Frühjahr insgesamt drei Saisons absolvierte.
In 123 Einsätzen (Hauptsaison und Playoffs) scorte er 87-mal. Besonders stark war seine Bilanz in den jüngsten zwei Spielzeiten, in denen er 42 Tore erzielte.
Cheftrainer Lenny Soccio sagt: »Mit Max haben wir den besten deutschen Spieler auf dem Markt, der zu uns passt, verpflichtet. Er ist schnell, er spielt Körper, hat Torgefahr. Er besitzt im Unter- und Überzahl seine Qualitäten. Beides wird uns weiterhelfen.«
Max Schaludek ergänzt: »Es gab einige interessante Angebote, aber ich habe mich voller Überzeugung für die Piranhas entschieden. Ich habe bisher eine sehr dynamische, leidenschaftliche und für einander einstehende Mannschaft wahrgenommen. Und ich denke, dass ich mit meinen Stärken gut in dieses Team passe. Von Jan Tramm und Borschtel, die ich von früher kenne, habe ich nur Gutes über den Verein gehört.«
Auf diesem Kanal folgt zeitnah auch ein ausführlicheres Interview mit Max.
Gemeinsam #bissigfürrostock
Interview mit Neuzugang Max Schaludek
Wir haben unseren neuen Stürmer gleich mal ausführlich interviewt. Warum Rostock? Was zeichnet ihn als Stürmer aus? Warum hat es in Leipzig nicht geklappt? Max antwortet ausführlich - und ohne Phrasen.
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Piranhas: Max, viele Oberliga-Mannschaften sind momentan auf der Suche nach Verstärkungen. Du hattest nach deinen starken Spielzeiten in Hamburg sicher einige Angebote. Warum Rostock?
Max: Um ehrlich zu sein: Weil Rostock insgesamt, aber vor allem privat gut passt. Meine Partnerin wohnt in Hamburg, hat dort einen super Job. Die geringe Distanz zwischen den Städten macht vieles für uns beide einfacher. Dazu mag ich, wie die Piranhas dieses Jahr spielen. Es ist das typische Lenny-Soccio-Eishockey. Sehr schnell und dynamisch, das Team arbeitet zusammen und steht füreinander ein. Für mich war es wichtig, dass ich zu einer Mannschaft wechsel, bei der ich das Gefühl habe: Ey, da passt du hin, da wirst du gebraucht.
Piranhas: Wenn man sich deine Vita anschaut, sieht man eine überragende Zeit in Hamburg, aber auch ein kurzes Intermezzo in Leipzig. Was war da los?
Max: Ich kann kein einziges schlechtes Wort über Leipzig, das Team oder die Fans sagen. Die haben mich super aufgenommen und behandelt. Aber manchmal passt es nicht. Ich bin nie richtig angekommen, und wenn man als Eishockeyspieler kein gutes Gefühl hat, ist es schwer, seine volle Leistung abzurufen. Aber wie gesagt: Von Leipziger Seite war alles sehr wertschätzend.
Piranhas: Bei den Crocodiles hast du in zwei Saisons 42 Tore geschossen. War das die beste Phase deiner Laufbahn?
Max: Es ist immer so eine Sache mit den Toren. Sie sind nie das Ergebnis eines einzelnen Spielers, sondern des Teams, besonders der Reihe. Ich hatte tolle Mitspieler, wir haben fast zwei Jahre in einer Formation zusammen gespielt. Das hat sehr gut harmoniert und ich habe von den Jungs neben mir profitiert.
Piranhas: Wie würdest du dich als Spielertypen insgesamt beschreiben?
Max: Ich würde mich als typischen Two-Way-Stürmer bezeichnen. Zwar mag ich vorne eingesetzt werden, aber ich sehe meine Aufgaben auch in der Defensive. Dazu bringe ich eine gute Geschwindigkeit mit und habe auch einen gewissen Scoring-Touch. Ich bin kein Stürmer, der 50 Tore pro Saison schießt. Dafür aber ein kompletter Angreifer, der immer alles für sein Team gibt.
Piranhas: Auf welche Mitspieler freust du dich am meisten?
Max: Es ist immer schön, wenn sich die Wege von alten Teamkollegen noch mal kreuzen. Borschtel kenne ich aus Halle, Jan und Raik aus Hamburg. Ich habe mich auch vor der Vertragsunterschrift bei ihnen erkundigt, und habe dabei nur Gutes über die Piranhas gehört.
Piranhas: Und abseits von den bekannten Gesichtern?
Max: Schwierig, auch wenn es etwas gestellt klingt: Ich freue mich auf das gesamte Team. Es spielt das Eishockey, was ich am liebsten mag. Temporeich, auch mal hart, immer mit viel Energie. Ich glaube, es gibt einige Kader in der Liga, die besser besetzt sind. Aber was das Zusammenspiel angeht, das Miteinander, ist Rostock weit vorne. Und wenn ich jemanden herausheben muss, dann fällt mir natürlich ein Keegan ein. Vergangenes Jahr mit Hamburg dachte ich oft genug: Verdammt, wenn der jetzt die Scheibe vor dem Tor hat, killt der uns. 55 Tore in der Liga sind schon irre.
Piranhas: Am Montag hast du das erste Mal mit dem Team trainiert. Wie war das?
Max: Ich habe ein Team erlebt, das sehr gut miteinander klar kommt. Die Stimmung ist locker und angenehm. Man merkt, dass da menschlich etwas zusammengewachsen ist. Dazu mag ich das Familiäre bei den Piranhas. In so einem Umfeld fühle ich mich meist am wohlsten.
Piranhas: Die letzte Frage: Spielst du schon am Freitag?
Max: Das muss der Trainer entscheiden. Ich habe mich heute auf dem Eis gut gefühlt. Aber drei Wochen ohne Wettkampf sind halt drei Wochen ohne Wettkampf. Ich stand zwar auf dem Eis, habe normal für mich trainiert. Am Ende sehe ich es pragmatisch: Ich spiele da und so, wie Lenny das wünscht. Ich bin da ganz pflegeleicht.
Text & Interview: Hannes Hilbrecht