Rostock Piranhas - Black Dragons Erfurt 1:2
Piranhas-Tor: Keegan Dansereau
Das Spiel:
Die Gäste aus Erfurt haben mit einer annähernd fehlerfreien und leidenschaftlichen Leistung verdient mit 2:1 gewonnen. Gratulation!
Im ersten Drittel sahen die Fans ein zerfahrenes Spiel. Die Erfurter verteidigten hoch, brachten immer wieder ihre Pfannenwender zwischen die Rostocker Pässe. Offensiv waren sie – trotz mehrmaliger Unterzahl – besser im Spiel. Vor allem kamen sie zu vielen frühen Abschlüssen, die ein erneut starker Sebastian Albrecht allesamt vereitelte.
Die Piranhas erzeugten nur eine Druckphase – die war jedoch hochkarätig. Mehrmals hielt Konstantin Kessler im Erfurt-Tor grandios. Dazu blockten die Thüringer einige vielversprechende Schüsse. So, wie sich die Rostocker eine Woche zuvor gegen Herne reinwarfen, spielten gestern die Erfurter. Schmeckte nicht allzu gut diese eigene Medizin
Im zweiten Drittel schwammen die Raubfische endgültig in die Statistenrolle. Erfurt traf per Doppelschlag durch Pauker und Reed. Nur dank Sebastian Albrecht gelang den Drachen in dieser Phase nicht die Vorentscheidung. Mehrmals hatten die Piranhas erhebliche Probleme, sich aus der Umklammerung zu lösen.
Erfurt gewann in diesen Momenten die Duelle an der Bande, spielte einfaches Hockey. Befreite sich meist mit einem präzisen Pass. Konsequent, leidenschaftlich, fokussiert.
Symptomatisch war die erste Szene im letzten Spielabschnitt. Die Piranhas kamen in doppelter Überzahl zu einer phänomenalen Chance, sie war auch astrein herausgespielt. Keegan schloss aus bester Position ab – und Kessler hielt wie ein ganz Großer. Ein unglaublicher Save, der ein kollektives Stöhnen in der Schillingallee auslöste. Pornokaraoke-verdächtig.
Auch Keegan blieb nur der leere Blick zur Hallendecke. Die maximale Verzweiflung, die volle Dosis Genervtheit. Heute keine Rostocker Delikatessen.
Die Piranhas drückten weiter – aber leider zumeist vergeblich. Auf der Erfurter Bank jubelten die Spieler für ihren Torwart wie die hibbeligen Fans der Pet Shop Boys. Kessler hier, Kessler da, Kessler überall. In Anbetracht des charmanten Fan-Besuchs aus Hessen müssen wir eines feststellen: Kasseler mögen wir lieber als Kesslers.
Es war dann doch Keegan, der nach einer Einzelaktion die Scheibe ins Tor bugsieren konnte. Immerhin kein Shutout für die Gäste. Trotzdem blieb es ein Abend ohne Happy End – zumindest in der Schillingallee.
Das Positive:
Die Piranhas spielten schludrig, machten viele kleine, individuelle Fehler. Der Gegner zeigte eine bockstarke Leistung und maximalen Einsatz. Dass es trotz dieser ungünstigen Konstellation »nur« eine 1:2-Niederlage gab, das Spiel zum Ende noch mal völlig offen war, spricht für das Talent dieser Piranhas – und einen starken Goalie. Albrecht hielt 34/36 Schüsse, sein Gegenüber leider 35/36.
Die Piranhas packten ein paar harte Checks aus – blieben der Strafbank aber zumeist fern. Hart und fair – gut so!
Die Schillingallee war ordentlich besucht, auf dem Vorplatz war trotz Nieselwetter reichlich Trubel. Auch paar nette Gäste aus Thüringen waren da. Danke für euren Besuch!
Am Freitag geht es weiter – und zwar in Leipzig. Die Icefighters sind noch sieglos und Tabellenletzter. Die Piranhas liegen im Mittelfeld, haben aber ein Spiel weniger als die Konkurrenz bestritten.
Wir spielen nächsten Sonntag um 19 Uhr gegen Hamm – das perlmuttprächtige Paradies aus dem Westen.
Die wichtigste Botschaft: Auch nach Niederlagen mit unserer tollen Mannschaft – gemeinsam #bissigfürrostock.
Text: Hannes Hilbrecht