Piranhas besiegen Indians

Am vergangenen Wochenende bestritten die Rostock Piranhas weitere zwei Spiele in der Qualifikationsrunde. Beide Male hieß der Gegner Hannover Indians. Zum Auftakt reisten die Rostocker in die niedersächsische Landeshauptstadt. Punkt 8 Uhr abends starteten beide Teams sehr motiviert in das erste Drittel. Nach anfänglichem Abtasten testeten die Piranhas in der dritten Spielminute den Goalie der Indians. Die nächsten 10 Minuten waren geprägt von sehr schnellem Wechselspiel. Beide Torhüter mussten einige Male reagieren. Offensichtlich missfiel den einheimischen Fans schon in dieser Phase der Spielverlauf, denn die 1900 Zuschauer verhielten sich recht leise, so dass die 37 angereisten Rostocker Fans gut zu hören waren. In der 13. Minute starteten die Piranhas nach einem Bullygewinn vor dem eigenen Tor einen Durchmarsch auf das gegnerische und die Verteidigung der Hannoveraner konnte diesen nur noch regelwidrig stoppen. Zwei Minuten auf die Bank hieß es nun für einen „ Indianer“. Ihr Powerplay konnten die Piranhas nutzen und Pascal Sternkopf (Zuspiel Peter Szabo, Dennis Dörner ) netzte zum 0:1 ein. Die Reaktion der Indians erfolgte zwei Minuten später. Geschickt spielten sie die Rostocker Verteidigung aus und trafen zum Ausgleich. 20 Sekunden vor der Pause musste Michal Bezouska dann auf die Strafbank.

Das zweite Drittel begannen die Ostseestädter in Unterzahl. Die Zuschauer bekamen ein noch aktionsreicheres Drittel geboten. Beide Teams spielten faires, sehr gutes und schnelles Eishockey. Es gab bis zur 33. Minute kaum Spielunterbrechungen. Dann  Powerplay für die Piranhas und wieder war es Pascal Sternkopf (Zuspiel Kevin Piehler, Dennis Dörner) der die Lücke sah und sein Team erneut in Führung brachte. Jetzt wurde das Spiel emotionaler. Leider ließen sich einige Rostocker Spieler provozieren. Nach einer Rangelei hinter dem Rostocker Tor in der 37. Minute mussten sowohl Pascal Kröber als auch ein Indians Spieler jeweils 2 plus 2 Minuten auf die Strafbank. Kaum wieder vollzählig waren sie auch schon wieder in Unterzahl. Dieses Mal musste Patrik Franz die Bank drücken.

So begannen die Rostocker auch das letzte Drittel in Unterzahl. In der 42. Minute brach auf Seiten der Gastgeber kurz der Torjubel aus. Allerdings brandete er auch schnell wieder ab, denn das Tor wurde, da mit dem Schlittschuh erzielt, nicht gegeben. Nun begannen die Gastgeber alle Register zu ziehen. Leider wurde es verbal auch abseits des Eises manchmal etwas unschön. Auf dem Eis kämpften beide Teams sehr energisch um Torchancen. Piranhas Torhüter Niko Stark glänzte immer wieder mit teilweise spektakulären Saves, was ihm sogar den Beifall des einheimischen Publikums einbrachte. Ein weiteres Powerplay ab der 49. Minute brachte kein Tor für die Rostocker. Gegen Ende des letzten Drittels wurde es dann noch einmal eng für die Piranhas. Zuerst musste Constantin Koopmann 2 plus 2 Minuten absitzen und dann in der 59. Minute noch einmal Pascal Kröber. Zugunsten eines Feldspielers nahm Indians Trainer Stolikovsky nach einer Auszeit den Torwart heraus und 6 Spieler bestürmten und beschossen 20 endlose Sekunden das Rostocker Tor. Jetzt war es Kenneth Latta, welcher für sein Team eine Auszeit nahm. Nach weiteren 26 endlosen Sekunden endlich der Schlusspfiff und hart erkämpfte drei Punkte füllten das Punktekonto der Piranhas. Die mitgereisten Fans skandierten noch minutenlang den Namen ihrer Mannschaft und feierten den zweiten Sieg der Saison der Piranhas am Pferdeturm.

Weitaus mehr Tore fielen dann am Sonntag im Rückspiel in der Rostocker Eishalle. Die erste große Chance für die Gäste gab es in der dritten Minute des ersten Drittels. Nach einem Stürmerfoul durch Peter Szabo entschieden die Referees auf Penalty. Aber der ausführende Spieler der Indians hielt dem Druck nicht stand und verschoss. Nur Sekunden später zeigte dann Arthur Lemmer nach Zuspiel von Jannik Striepeke, wie ein Tor geschossen wird und brachte sein Team in Führung. Natürlich reagierten die Indians mit verstärktem Angriff auf die Rostocker Hälfte, konnten aber frühzeitig gestoppt werden. In der neunten Minute dann eine sehr gute Aktion des Rostocker Special Teams. In Unterzahl erhöhte Ulib Gleb Beresovskyy ( Zuspiel Constantin Koopmann, Pascal Sternkopf) auf 2:0. Die Gäste aus Hannover zeigten, dass sie gezielt kleinste Fehler der Piranhas ausnutzen können, um den Puck an sich zu bringen. Leider gaben die Rostocker das Spiel jetzt etwas aus der Hand und eine falsche Reaktion von Niko Stark ermöglicht den Indians den Anschlusstreffer in der 17. Minute. In den letzten beiden Minuten des ersten Drittels musste der Rostocker Goalie immer wieder sein Können unter Beweis stellen. Leider machten es ihm seine Abwehr auch nicht leichter und so nahmen die Indians die Chance zum Ausgleichstreffer wahr.

Das zweite Drittel kann man als offenen Schlagabtausch bezeichnen. In der 25. Minute gingen die Gäste in Führung. Danach gelang es ihnen immer wieder, den Spielfluss zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Ein Powerplay ab der 25. Minute konnten die Gastgeber nicht nutzen. Eine gut abgestimmte Verteidigung der Indians verhinderte Torschussmöglichkeiten für die Piranhas. Erst in der 27. Minute schaffte Pascal Sternkopf Raum, Dennis Dörner passte zu Michal Bezouska, dieser zu Peter Szabo und der traf zum Ausgleich. Offensichtlich hatte Trainer Kenneth Latta die Spielweise des Teams umgestellt, denn die Piranhas spielten jetzt etwas defensiver. In der 30. Minute sah Moritz Schug seine Chance, nahm den Puck auf die Kelle und stürmte bis zum gegnerischen Tor. Leider ging der Schuss über die Latte. Ein weiteres Powerplay der Piranhas nutzten dieses Mal die Gäste. Ziemlich ungehindert stürmte Indians Spieler Pohanka durch die Rostocker Reihen und brachte in der 31. Minute sein Team wieder in Führung. Zwei Torschüsse der Piranhas in der 33. Minute treffen die Beinschoner des gegnerischen Goalies bzw. landen in dessen Fanghand. Auch ein erneutes Überzahlspiel ab der 35. Minute brachte nichts Zählbares.

Mit Spielstand 3:4 ging es in das letzte Drittel. Beide Mannschaften traten sehr motiviert an. In der 44. Minute spielt Dennis Dörner auf Kevin Piehler, dieser passt zu Michal Bezouska. Der zieht ab, Indians Goalie lässt abprallen, Michal Bezouska schießt noch einmal und Ausgleich. In der 45. Minute sieht Indians Spieler Grass keine andere Möglichkeit, den Durchmarsch von Daniel Kunce zu stoppen als durch ein Foul und muss zwei Minuten auf die Bank. Kurz darauf sind es zwei Piranhas, die ihm dort Gesellschaft leisten. Den Piranhas gelang es sehr gut, die doppelte Unterzahlsituation zu meistern, was vom einheimischen Publikum lautstark honoriert wurde. Dieses jubelte noch lauter, als Arthur Lemmer (Zuspiel Daniel Kunce, Klemens Kohlstrunk ) die Rostocker in der 52. Minute wieder in Führung brachte. Gegen Ende des Drittels drehten die Gäste noch einmal auf. Offensichtlich wollten sie kein 0 – Punkte – Wochenende erleben. In der 57. Minute landete ein Schlagschuss der Indians mit einem deutlichen „Plock“ in der Fanghand von Niko Stark. Die letzten Minuten feuerte das Rostocker Publikum sein Team lautstark an und es war zu merken, dass deutlich mehr Zuschauer (970 insgesamt) gekommen waren, um sich dieses Spiel anzusehen. Nach einem letzten Bully vor dem gegnerischen Tor sieben Sekunden vor Spielende ertönte der erlösende Schlusspfiff und die sehr angespannten Nerven des Publikums konnten sich endlich entspannen.

Mit diesem 5:4 Sieg erkämpften die Piranhas weitere drei Punkte. Da der unmittelbare Rivale um den zweiten Platz der Qualifikationsrunde, die Black Dragons aus Erfurt ihr Sonntagsspiel verloren hatten, konnten die Rostocker mit diesem 6 – Punkte – Wochenende den Abstand auf drei Punkte verkürzen.

Susann Ackermann

REC Pressesprecherin

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