Piranhas wollen attackieren und Tore schießen

Chris Stanley stieß im Laufe der Vorsaison zu den Piranhas des Rostocker Eishockey-Clubs. In 26 Einsätzen gelangen dem Stürmer zehn Tore und 20 Vorlagen. 2020/21 soll der 41-Jährige an der Seite des neuen Chefcoaches Niels Garbe als spielender Co-Trainer agieren. NNN-Autor Arne Taron sprach mit dem Deutsch-Kanadier.

Welchen Eindruck haben Sie in der kurzen Zeit beim REC vom Verein, von der Mannschaft und dem Umfeld bekommen?

Von Anfang an habe ich mich sehr wohl gefühlt. Ich war zuvor schon bei einigen Vereinen und konnte meine Erfahrungen machen. Hier war ich überrascht von der sehr positiven Stimmung und dem frischen Wind. Die vielen jungen Spieler waren absolut willig und motiviert, mit viel Engagement dabei. Das war sehr angenehm. Diese Art von Aufbruchstimmung habe ich in den vergangenen Jahren vermisst.

Wie fällt Ihr Fazit zur Abbruch-Saison 2019/20 aus?

Es war ein ziemliches Auf und Ab mit einem traurigen Ende für uns als Team. Nach Weihnachten fanden wir zunehmend besser zusammen und waren auf einem guten Weg. In den Pre-Play-offs gegen Duisburg spielten wir unser stärkstes Eishockey. Um so enttäuschender war das abrupte Ende mit dem Abbruch. Wir hatten richtig Lust und hätten in dieser Form auch den Top-Teams Probleme bereiten können.

Künftig werden Sie in einer Doppelfunktion agieren. Wie interpretieren Sie diese Aufgabe?

In der abgelaufenen Saison haben wir es mit Tomas Kurka und mir als spielenden Co-Trainern schon ähnlich praktiziert. Nun bin ich alleinverantwortlich. Ich freue mich auf diese Konstellation mit dem neuen Coach Niels Garbe. Die Aufgabenverteilung ist klar. Er auf der Bank und ich auf dem Eis – sowohl im Training als auch an den Spieltagen. Wir kennen uns gut, jeder weiß, was der andere will. Eine meiner Hauptaufgaben und mein persönliches Steckenpferd ist die Videoanalyse. Ich praktiziere das schon seit 2014, seit meiner Zeit als Co-Trainer bei den Löwen Frankfurt. Das Video ist keine Lüge. Fehler können im Nachhinein ausgewertet werden. Aber es geht nicht nur darum, Fehler zu zeigen, sondern den Spielern etwas mitzugeben, wie gewisse Situationen besser gelöst werden und sie die nächste Entwicklungsstufe erreichen können. Gerade die junge Generation will auch Lösungen aufgezeigt bekommen.

Wie gut kennen Sie den neuen Cheftrainer?

Wir arbeiteten 2014/15 bei der 1b der Frankfurter Löwen in der Oberliga zusammen und bauten eine Freundschaft auf. Der Kontakt ist seitdem nie abgerissen. Als ich Spieler bei den EV Lindau Islanders war, suchten sie jemanden für den Nachwuchsbereich und als Co-Trainer. Da war Niels ein Top-Kandidat. Somit fanden wir erneut zueinander. Wir sind zusammen ein dynamisches und effektives Duo, das immer gut funktioniert hat. Nun versuchen wir es zusammen im Norden und freuen uns sehr darauf.

Haben Sie schon spezielle Ideen für die Trainingsgestaltung oder die Abläufe an den Spieltagen?

Hier hat Niels natürlich die Führung. Ich stehe ihm bei allen Dingen zur Seite und habe meine besondere Rolle beim „Pre Scouting“ und in der Videoanalyse. Wenn am Spieltag das Warm Up auf dem Eis beendet ist, bin ich raus. Erst in den Pausen können wir uns dann wieder richtig austauschen.

Was nehmen Sie sich für die kommende Saison vor?

Für uns ist es zunächst einmal sehr wichtig, eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. Hier hat die Auswahl der beiden Kontingentspieler eine große Bedeutung. Die Situation mit der Corona-Pandemie und der teilweise noch unklaren Lage macht es nicht einfach, birgt aber auch gewisses Potenzial. Gerade viele gute ausländische Spieler sind noch auf der Suche und müssen abwarten. Wichtig ist für uns, dass der Kern, der die Kabine kontrolliert, bleibt und wir uns nicht komplett neu erfinden müssen. Ich denke, wir werden eine Mannschaft haben, die mehr offensiv agieren wird. Wir wollen attackieren und Tore schießen.

Gibt es ein konkretes Saisonziel?

Die Play-offs sind immer das Ziel. Darum sollte es stets gehen, und ab dann ist alles möglich. Top-Teams der Liga werden sicher wieder Herne, Tilburg und Halle sein. Wir wollen aber auch gegen Spitzenmannschaften unsere Punkte holen.

Wie schätzen Sie die Oberliga Nord ein?

Die Liga hat in jedem Fall aufgeholt. Bis auf die Spiele gegen Krefeld ging es meist eng zu, und jeder konnte gegen jeden punkten. Ich hoffe, dass das Niveau gehalten werden kann. Um so wichtiger wäre es natürlich, dass auch die Hannover Indians und Leipzig Icefighters weiter mitmachen dürfen (die zunächst keine Lizenz erhielten – d. Red.). Es wäre schon traurig, wenn diese Duelle wegfallen würden.

Wie sieht der Fahrplan für die Vorbereitung aus?

Das erste Eistraining soll am 1. September sein. Je mehr Zeit wir zusammen haben, desto besser ist es für uns als Mannschaft. Wir werden viel Taktik und teambildende Maßnahmen machen. Wenn die sechs Wochen Vorbereitung vorbei sind, wollen und werden wir Vollgas geben. Toll wird es, wenn es in der Vorbereitungsphase zu den Turnier-Duellen gegen die drei Zweitligisten kommt.

 

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