Saale Bulls überfordert - Piranhas siegen mit 5:2

Die Piranhas des Rostocker Eishockey Club gewinnen gegen die Saale Bulls mit 5:2 und beenden die englische Woche mit 8 Punkten aus drei Spielen.

Es schien, als hätten die Betreuer der Raubfische einen riesigen Kessel Zaubertrank angerührt, anders kann man sich die Ergebnisse der englischen Woche wohl kaum erklären. Zweimal in schweren Spielen siegreich gegen die Indianer aus Hannover und zum Abschluss begeistert man die heimischen Fans mit einem überzeugenden Sieg gegen die Saale Bulls. Und das mit einem dezimierten Kader. Neben den gesperrten Viktor Beck und Thomas Voronov fehlte verletzungsbedingt Keeper Jakub Urbisch. Dominik Patocka laboriert weiterhin an einer Erkältung und konnte ebenfalls nicht zum Einsatz kommen. Da es besagten Zaubertrank aber leider nur in Zeichentrickfilmen gibt, muss es eine andere Erklärung geben und genau diese konnten die Zuschauer heute in der Schillingallee eindrucksvoll sehen. Die Piranhas sind ein geschlossener Schwarm - eine MANNSCHAFT!

Blitztore gab es heute nicht zu sehen, dafür aber blitzsauber vorgetragene Angriffe. Die Angreifer der Piranhas fuhren durch die Verteidigungsreihen der Gäste, wie das sprichwörtlich heiße Messer durch die Butter. In der 6. Minute legte Michal Bezouska für Tomas Kurka auf, der die Scheibe zum 1:0 über die Stockhand des Hallenser Goalies fliegen ließ. Und der Druck wurde immer weiter gesteigert. Das, was den Raubfischen noch gegen Braunlage Probleme bereitet hatte, nämlich frühes Forechecking, wurde nun erfolgreich selbst als funktionierende Taktik angewendet, der die Gäste wenig bis gar nichts entgegen zu setzen hatten. So fiel folgerichtig in der 10. Minute das 2:0, erzielt durch Klemens Kohlstrunk (Teljukin / Kröber). Das, was Bullentrainer Rich da zu sehen bekam, konnte ihm nicht gefallen.Bereits in der 10. Minute nahmen die Hallenser eine Auszeit um darüber zu beraten, was denn hier gerade abgeht. Viel bewirkte diese Bandenkonferenz allerdings nicht, die Raubfische waren in Futterlaune und ließen sich nicht davon abbringen die Gäste weiter zu attackieren. Als Jan Dalgic sich in der 13. Minute hinterm Tor nicht vom Spielgerät trennen konnte und die Scheibe an einen Hallenser verlor, hatten die Gäste eine hundertprozentige Chance, den Anschlusstreffer zu erzielen. Die kam für den Angreifer wohl so überraschend, das dieser die Scheibe am leeren Tor vorbei legte. Den direkten Gegenzug, die Hallenser waren zu dieser Zeit in der Unterzahl, schloss Kevin Piehler (Teljukin) zum 3:0 ab. Zum Ende des ersten Abschnittes schnappte sich Konstantin Koopmann (Piehler / Kröber) die Scheibe in der neutralen Zone, sezierte die Abwehr und stellte auf 4:0. Unter tosendem Beifall der Fans gingen die Piranhas in die erste Pause.

Headcoach Rich muss wohl in der Kabine alle Hände voll zu tun gehabt haben, stellte fleißig um und schaffte es, seine Schützlinge weiterhin zu motivieren, denn die Bullen kamen recht schwungvoll aus der Kabine. Die Piranhas brauchten einen Moment um sich auf die Veränderungen einzustellen, in dieser Zeit erziehlte Mosienko (Striepeke) in der 22. Minute das 4:1. Am Spiel der Piranhas änderte dieser Treffer allerdings nichts. Weiter wurde früh gestört und die Verteidigungsreihen präzise zerlegt. Wie wenig die Gäste zu bieten hatten präsentierte in der 27. Minute Sebastian Brockelt dem geneigten REC - Fan. Aus der eigenen Zone heraus trug er die Scheibe durch die Reihen der staunend zuschauenden Verteidiger und netze zum 5:1 ein. Was für ein Solo! Tore fielen im Mittelabschnitt nicht mehr, sehenswert waren aber immer wieder die Einlagen von Jan Dalgic, der in der 34. Minute einen Hechtsprung hinlegte, der selbst Boris Becker die Tränen in die Augen getrieben hätte. Dies und zahlreiche weiteren starken Szenen machten den Goalie der Rostocker völlig zu Recht zum Spieler des Tages.

Das Schlussdrittel brachte nur noch einen weiteren Treffer. In der 45. Minute brachte Striepeke die Scheibe hinterm Tor hervor und löffelte sie durch die Schoner vom Rostocker Schlussmann zum 5:2 Endstand. Der Treffer beflügelte die Gäste noch einmal für einen kurzen Moment, bevor diese wieder in der Realität ankamen. Und in dieser Realität dominierten die Piranhas klar die Partie. Der Frust saß tief und so kassierten die Saale Bulls 10 von insgesamt 14 Strafminuten im letzten Drittel.

Starke Piranhas besiegen die überraschend ideen- und harmlosen Saale Bulls und landen auf Platz 6 der Tabelle der Oberliga Nord.

Nico Schankin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit REC

Zurück