Spielbericht: Rostocker Tugenden

Füchse Duisburg - Rostock Piranhas: 2:5

Tore: Voronov (4.), Mieszkowski (11.), Steinmann (18.), Dansereau (36.), Pöpel (60.)

Der Start:

Reinvoronoffen, das

Rein|voro|nof|fen

Bedeutung: Ein Tor mit Leidenschaft erzwingen.

Das Spiel:

Die Piranhas haben endlich mal wieder ein Auftaktspiel in der Oberliga gewonnen. In Duisburg, mit 5:2. Ja genau, gegen den Gegner, der uns im vergangenen Jahr in jedem Spiel das Licht ausgeknipst hat.

Wer es nicht bei Sprade gesehen hat: Es war ein hartes Stück Arbeit. Zur Wahrheit gehört auch: Duisburg hatte ein Chancenplus. Duisburg hat gut gespielt. Duisburg hat geile Jungs wie Jeremiah Addison, der ja komplett unter Strom steht. Deshalb: Riesen Respekt an den Gastgeber.

Trotz allem war es auch ein verdienter Sieg – weil die Piranhas diszipliniert, leidenschaftlich und – hört, hört – effizient Eishockey spielten. Unsere Rostocker Jungs die Scheibe in den wichtigen Momenten reingevoronofft haben.

Das erste Tor war sinnbildlich für dieses Spiel – denn bei den Piranhas glückte nicht alles, aber sie arbeiten hart für das nötige Glück. Thomas Voronov bugsierte bei seinem Solo mit Herz und Rückhand den Puck durch die Hosenträger des Goalies.

Beim 2:0, ein so smarter Move von Emil Bejmo, hält Mike Mieszkowski die Kelle rein. Es gibt übrigens einen Grund, warum beim Hockey ein zweiter Assist vergeben wird. Ohne Christian Paul-Merciers Kraftakt hinter dem Kasten fällt dieses Tor nicht.

Das 3:0, wir reden immer noch vom selben Drittel, eiern sich Kunz und Killer, typischer ARD-Vorabend-Krimi-Titel, die Scheibe zu. Danach zeigt Kilian Steinmann seinen Killerinstinkt und schießt perfekt ein. Das Netz zappelt immer noch. Ganz bestimmt.

3:0. Für die Piranhas. In Duisburg. Innerhalb von 18 Minuten. Ein intimes Gefühl wie beschwipst Sternegucken mit netter Gesellschaft in einer lauen Rostocker Nacht.

Beim 4:1, Duisburg hatte zwischendurch hochverdient getroffen, sollte Keegan Dansereau den Umsatz von Orthopäden in Duisburg gesteigert haben. Uns würde es schwer wundern, wenn die involvierten Verteidiger nach diesem Move keine neue Hüfte benötigen. Was für ein Tor! Seht es euch an. Link folgt.

Das 5:2 schoss Marius Pöpel mal eben vom eigenen Bullykreis ins leere Tor. Drei Sekunden vor Ende. Auswärtstoreschießen kann dieser Bulle.

Allein an der Auflistung der Torschützen verrät: Es war ein Tag der harten, verlässlichen Arbeiter. Die dritte Reihe steuerte zwei Tore bei. Es war eine Mannschaftsleistung, ein bissiger Auftritt. Ein Spiel, das Lust macht, auf ganz viel mehr.

Der Notizblock:

- Die Piranhas zogen nur eine Strafzeit, ansonsten vermieden sie Unterzahlsituationen. Lediglich Tousi füllte seine Stempelkarte. Aber wissen wir ja: Wat mutt, dat mutt. Insgesamt ein erwachsener Auftritt einer wilden und jungen Mannschaft.

- Sebastian Albrecht hielt grandios. Punkt.

- Die Mannschaft suchte, wenn sie mit Tempo ins gegnerische Drittel kam, konsequent den Abschluss. Das gefiel sehr.

- Auch wenn Duisburg ein paar hochwertige Breaks bekam, verteidigten die Jungs verbissen. Übrigens würden wir Raik Rennert nach seiner Karriere als Eishockeyspieler eine Laufbahn als Bombenentschärfer empfehlen. Wie viel Ruhe der Kerl ausstrahlt! Respekt!

- Dass die Piranhas 5:2 gewinnen, charakterlich stark auftreten und trotzdem noch viel Luft nach oben ist, darf als vielleicht beste Nachricht gefallen. Und wir dürfen uns gleich noch mal freuen: Es ist ein Lenny Soccio, der an diesem Potenzial arbeitet.

Die Stimme zum Spiel: Kapitän und Torschütze Kilian Steinmann:

»Punktspiele sind immer noch intensiver als Vorbereitungsspiele. Egal wie hart man in der Vorbereitung arbeitet, bei Punktspielen findet jeder nochmal 5% mehr, die er auf dem Eis lassen kann. Gestern haben die Jungs wirklich hart gearbeitet. Wir hatten keine leichte Anfahrt, haben es aber trotzdem geschafft über Einsatz und Wille die Punkte mit nach Hause zu nehmen. Wir konnten zeigen, was wir können, und werden alles dafür tun, damit wir auch am Sonntag punkten. Alle sind heiß. Wir wollen unseren Fans beweisen, dass sie dieses Jahr mit uns sehr viel Spaß haben werden!«

Die weiteren Aussichten:

Morgen Abend geht es gegen Herne – 19:00 Uhr, zur gewohnten Futterzeit. Ab 18:00 kommt ihr die Halle. Es gibt lecker Fanta, eine echt gute Wurst, und viele geile Menschen.

An dieser Stelle eine Bitte: Sagt zu Veranstaltung zu, kauft Tickets, kommt vorbei, haut die Grafik für das morgige Spiel in euren WhatsApp-Status. Die Mannschaft verdient eine pickepackevolle Halle. Die beflügelt, die Mut macht, die das Kreuz der Jungs noch ein bisschen breiter wachsen lässt.

Lass uns morgen in der Schillingallee gemeinsam einen reinvoronoffen.

Für diese Stadt. Für diesen Verein. Für diese Mannschaft.

Für uns.

Gemeinsam #bissigfürRostock, ihr Banausen.

Ticket-Link: https://ticketing07.cld.ondemand.com/online/index.php3...

Spiel-Highlights: https://www.thefan.fm/details/P9vfYfdC/

 Text: Hannes Hilbrecht

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