Piranhas wieder mit Biss

Eine der weitesten Auswärtsfahrten bewältigten die Eishockeyspieler aus Rostock am vergangenen Freitag. Nach 560 Kilometern erreichten sie die Gysenberghalle in Herne. Der Gegner des Abends war der Herner EV, welcher derzeit auf dem fünften Platz der Tabelle der Oberliga Nord rangiert. Für unseren Trainer Sergej Hatkevitch war es eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte, hatte er doch einige Jahre in dieser Halle aktiv als Spieler gewirkt. Seine damaligen Leistungen honorierten einige Herner Fans, indem sie Trikots mit seiner Rückennummer an diesem Abend trugen. Gespannt waren sie nun auf ihn als Trainer an der Bande.

Und sie wurden nicht enttäuscht. Obwohl als Außenseiter dieser Partie gehandelt, ließen die Piranhas sich davon nicht einschüchtern und traten dem Gegner entschlossen entgegen. Glücklicherweise konnte der Stürmer Mathias Kohl wieder in das Geschehen eingreifen, wohingegen Jannik Striepeke, Jens Stramkowski, Klemens Kohlstrunk, Michael Schöppl und Tobias John immer noch das Krankenlager füllten.

Der Kampfgeist der Rostocker wurde im ersten Drittel belohnt. Es gab auf beiden Seiten Torchancen, welche aber jeweils am Goalie scheiterten.

Torlos ging es in das zweite Drittel. Die Zuschauer in der Halle wurden wiederum Zeugen eines Duells auf Augenhöhe. Natürlich war der Jubel groß, als die Gastgeber in der 31. Minute in Führung gingen. Da unseren Piranhas nach starkem Kampf in der 39. Minute der Ausgleich durch einen Treffer von Michal Bezouska (Zuspiel Tim Marek) gelang, war die Partie wieder offen.

Offensichtlich mobilisierten die Herner jetzt alle Kräfte und gingen in der 45. Minute in Führung und erhöhten in der 51. Minute auf 3:1. Eric Haiduk (Vorlage Paul Stratmann) traf dann in einem Unterzahlspiel zum 3:2 in der 53. Minute. Unterzahlsituationen mussten die Piranhas jede Menge meistern, verteilte das Schiedsrichtergespann die Strafen doch recht einseitig zuungunsten der Rostocker, was nicht bedeutete , dass es kein Fehlverhalten auf Seiten der Gastgeber gab. In der 57. Minute erhöhten die Herner auf 4:2. Nur Sekunden später schoss Petr Sulcik (Zuspiel Florian Brink) das 4:3. Und eine unendliche Minute war der Punktgewinn zum Greifen nah, aber 20 Sekunden vor Abpfiff fiel dann das 5:3.

In der anschließenden Pressekonferenz würdigte unser Trainer die Einstellung und den Kampfgeist der Mannschaft, welche knapp 30 Minuten in Unterzahl absolviert hatten. Der Herner Trainer war von der gut organisierten Defensive der Piranhas überrascht und bemängelte die schlechte Chancenverwertung seiner Mannschaft, war aber froh über den Punktegewinn.

Einen wahren „Torereigen“ erlebten die Rostocker Fans dann beim Heimspiel gegen die Wedemark Scorpions am Sonntagabend. Vor dem Spielbeginn wurde es in der Halle sehr emotional. Durch den Vorstand des Rostocker Eishockeyclubs wurde ein Spieler geehrt, welcher lange das Trikot der Piranhas trug und viel zum Erfolg des Rostocker Eishockeysports beigetragen hat. In 380 Spielen erzielte er 871 Scorerpunkte. Die Rede ist von Karol Bartanus, dessen Rückennummer in einer feierlichen Zeremonie unter das Hallendach gezogen wurde. Natürlich wird die Nummer 67 nicht wieder vergeben werden. Und nicht nur Karol Bartanus hatte ein paar Tränen aus diesem Anlass in den Augen.                                                                                                                                                                 Nicht so emotional war die Stimmung nach dem ersten Drittel. War der Jubel nach dem Führungstreffer durch Jannik Striepeke (Zuspiel Tim Marek, Tim Dreschmann) in der sechsten Minute und dem 2:0 durch einen Treffer von Michal Bezouska (Zuspiel Petr Sulcik, Arthur Lemmer) noch groß, verstummte dieser als die Gäste in der 20. Minute binnen 20 Sekunden den Anschluss- und Ausgleichstreffer landeten.

Der Stand von 2:2 zu Beginn des zweiten Drittels wurde von den Wedemarkern zu ihren Gunsten in der 27. Minute erhöht. Erst kurz vor Abpfiff zur zweiten Pause erzielte Paul Stratmann (Zuspiel Phil Bergemann, Tim Marek) den Ausgleich.

Gespannt kamen die Zuschauer aus der Pause in die Halle. Ließen die Piranhas doch etwas den Siegeswillen vermissen und den kämpferischen Einsatz, welchen sie in Herne gezeigt hatten. Aber das änderte sich abrupt. Den Auftakt zur „ Torserie“ machte Petr Sulcik (Zuspiel Arthur Lemmer, Phillip Labuhn) zum 4:3. Dem folgte Eric Haiduk (Zuspiel Florian Brink) in der 48. Minute. Jetzt fielen die Tore für die Piranhas fast im Drei- Minuten- Takt: 51. Minute Tim Marek ( Zuspiel Jannik Striepeke, Tim Dreschmann), 54. Minute Mathias Kohl ( Zuspiel Paul Stratmann, Tim Dreschmann), 55. Minute Michal Bezouska ( Zuspiel Arthur Lemmer), 56. Minute Florian Brink ( Zuspiel Paul Stratmann, Eric Haiduk) und schlussendlich das 10:3 Michal Bezouska (Zuspiel Petr Sulcik, Arthur Lemmer) in der 60. Minute.

Minutenlang konnten die Fans dann ihre Mannschaft noch feiern. Erfreulich, dass Phil Bergemann, welcher sein 100. Spiel im Trikot der Piranhas an diesem Abend absolvierte, einen Scorerpunkt erzielte.

Ein kleiner Dämpfer für die Stimmung war das Ausscheiden von Vojtech Suchomer, welcher nach einem gegnerischen Check gegen Kopf und Nacken im letzten Drittel benommen vom Eis musste.

 

Piranhas wieder mit Biss

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